Der moderne Mensch lässt seine Fusssohle sträflich verkümmern. Bevor der Mensch noch laufen kann, werden bereits im Krabbelalter Schuhe und Strümpfe angezogen. Naturvölker sind mit ihren Zehen genauso geschickt wie mit den Fingern. Naturvölker ziehen auch keine Schuhe an, obwohl sie diese genauso herstellen könnten, wie sie sonstige Dinge herstellen. Sie sind bloss nicht dumm genug dazu.
Die Muskeln der Fusssohle halten das Fussgewölbe in seiner Form, stützen und erhalten diese natürliche Form auch beim Gehen, dämpfen den Fussaufsatz und ermöglichen durch die Vorspannung des Gewölbes ein energieeffizientes Bewegen.
Mit dem Tragen von Schuhen wird verhindert, dass die Fussaktivität sich entwickelt. Das, was an Fähigkeiten vorhanden ist, wird mit jedem Tag weniger. Irgendwann ist der Fuss derart verkümmert, dass ohne Schuhe nicht mehr gelaufen werden kann, von den feineren Funktionen ganz zu schweigen. Man sieht dies daran, wie schmerzhaft das Gehen ist, wenn ein Schuhträger plötzlich barfuss laufen muss.
Die Vielfalt der Fusssohlenmuskeln
Die Fusssohle besteht aus einer Vielzahl von Muskeln, die genauso viele Bewegungen durchführen können, wie der Körper dies oberhalb der Sohle tut. Das Fussskelett besteht aus knapp 30 Knochen mit entsprechend vielen Gelenken. Die meisten dieser Gelenke bewegen in drei Raumrichtungen. Für jede Bewegung gibt es einen Muskel für die Hinbewegung und einen Muskel für die Rückbewegung. Es gibt eingelenkige, zweigelenkige und mehrgelenkige Muskeln. Die Fusssohle vollführt damit Hunderte von Bewegungen.
Damit die verkümmerte Fusssohle sich wieder entwickeln kann, muss zunächst – als einfachste Übung – das Barfusslaufen wieder geübt werden.